Forschungsschwerpunkte

Das Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI) betreibt anwendungsorientierte, kulturwissenschaftlich-historisch ausgerichtete Forschung zu Produktion, Inhalten und Aneignung von schulischen Bildungsmedien in ihren soziokulturellen, politischen, ökonomischen und historischen Kontexten. Darüber hinaus entwickelt das Institut digitale Infrastrukturen auf Basis von und für Forschungen in den Geistes- und Kulturwissenschaften, den Informationswissenschaften, der Informatik und den Digital Humanities.

1. Digitale Transformation

Das GEI adressiert digitale Transformation in dreifacher Hinsicht: Erstens widmet sich das GEI auf gegenstandsbezogener Ebene der Analyse, Reflexion und (Mit-)Gestaltung digitaler Bildungsmedien – etwa digitale Spiele, digitale Schulbücher oder postdigitale, hybride Materialien. Im Fokus steht, wie neue Bildungsmedien für den Unterricht entwickelt werden und wie diese Technologien Schule rekonfigurieren. Zweitens beteiligt sich das GEI auf Nutzungsebene mit neuen Analyseverfahren für die Erforschung digitaler Korpora an der Bereitstellung und Weiterentwicklung digitaler Werkzeuge zur Erschließung und Bearbeitung von Bildungsmedien. Drittens reflektiert das GEI auf methodischer Ebene iterativ die Nutzung der entwickelten Werkzeuge, um deren forschungsorientierte und forschungsbezogene Weiterentwicklung zu ermöglichen.

2. Praktiken in Schule und Unterricht

Das GEI versteht Schule als einen Ort, an dem sich Bildungspraxis, Medienaneignung und gesellschaftliche Wandlungsprozesse beobachten lassen. Die Forschungsvorhaben fokussieren erstens institutionelle Rahmenbedingungen, innerhalb derer Bildungsmedienpraktiken hervorgebracht werden. Zweitens fragen die Forschungsvorhaben danach, wie analoge Bildungsmedien und neue Technologien Unterrichtspraktiken, Schule und somit Gesellschaft prägen. Drittens untersuchen sie in fachdidaktischer transdisziplinärer Perspektive, auf welche Weise Ansätze und Prinzipien wie kritisches Denken, Multiperspektivität oder Partizipation in Bildungsmedien aufgegriffen, in Bildungsmedienforschung theoretisch begründet und dabei konfiguriert werden (können) und wie sie in den Medien, Praktiken und Inhalten des Unterrichts Ausdruck finden.

3. Ordnungen des Wissens

Das GEI widmet sich der Frage, unter welchen Bedingungen welches Wissen in welcher Form in schulischen Bildungsmedien repräsentiert wird. Forschungsvorhaben untersuchen aus kulturwissenschaftlich-historischer Perspektive die gesellschaftlichen Ordnungen, technologisch-medialen Rahmungen, diskursiven Aushandlungsprozesse und Repräsentationsformen des Wissens in schulischen Bildungsmedien. Sie fragen danach, wie schulische Bildungsmedien politische, ökonomische, mediale und epistemische Ordnungen reflektieren, durch diese gerahmt sind und beeinflusst werden. Sie erforschen außerdem, wie das in schulischen Bildungsmedien vermittelte Wissen zu Diskursen innerhalb der gesellschaftlichen Dynamiken von Pluralisierung und Polarisierung beiträgt. Schließlich widmet sich der Forschungsschwerpunkt aus informationswissenschaftlicher Perspektive der Wissensorganisation bezogen auf Bildungsmedien.

Kontakt

Dr. Constanze Demuth
Referatsleiterin Wissenschaftsorganisation

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