Reconfigurations of Educational In/Equality In a Digital World (RED)
Digitale Datenströme besitzen eine zunehmende globale Relevanz, mit Datenschutz als einem grundlegenden Menschenrecht. Doch bisher ist unzureichend erforscht, inwiefern Daten Ungleichheit verschärfen und/oder abbauen und globale Gerechtigkeit fördern. Wie wird Schule durch digitale Bildungsmedien in verschiedenen Regionen der Welt rekonfiguriert? Wie verschärfen, reproduzieren oder bilden diese Veränderungen gesellschaftliche Ungleichheit und wie befördern sie mehr Gerechtigkeit?
Red wird seit dem 1. Juli 2023 an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg weitergeführt. Aktuelle Informationen zum Projekt finden Sie hier.
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Ziele
RED zielt darauf ab, (i) globale Phänomene und lokale Besonderheiten abzubilden, (ii) kontextualisierte Erkenntnisse über den Einsatz von Technologie in privilegierten und benachteiligten Schulen zu entwickeln , (iii) Profile darüber zu erstellen, wie – und von wem – Daten von Schülerinnen und Schülern quer durch globale Kontexte kolonisiert werden, (iv) übersimplifizierende Annahmen zu problematisieren, nach denen Technologie Ungleichheiten lindern kann, sowie (v) jene Mechanismen zu identifizieren, durch die Technologie- und/oder Datenhoheit tatsächlich Gleichheit bestärken können. Das internationale Team forscht in Argentinien, Botswana, Deutschland, Mexiko, Südafrika und Schweden. Insgesamt bietet RED eine globale Perspektive über Technologie, Bildung und Gesellschaft. Ebenso hofft es, Entscheidungen hinsichtlich des Designs und der Regulation soziotechnischer Systeme im Bildungsbereich anzuregen, um eine gerechte Zukunft zu gestalten.
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Vorgehensweise
Das RED Forschungsprojekt schafft neue, globale Partnerschaften und untersucht:
- Policy: Wie gehen politische Richtlinien (policies) und Dateninfrastrukturen hinsichtlich digitaler Bildung mit Ungleichheit um?
- Praxis: Wie befassen sich ausgewählte, privilegierte und benachteiligte Schulen mit digitalen Technologien, und wie (re)kreieren oder bekämpfen sie so Ungleichheit?
- Profile: Wie hängen die „Datenprofile“ der Schulen mit (Un-)Gleichheit zusammen?
RED orientiert sich in Richtung essentieller, existenzieller und Ressourcen- (Un)gleichheit. Es priorisiert eine kritisch-reflexive Haltung gegenüber Bildungsmedien, vor allem mit Rückgriff auf dekoloniales Denken. Es nutzt etablierte ethnografische Methoden sowie neuartige Datenprüfungs- und digitale Methoden, um dichte Narrative zu schaffen.