Geschichte

Nach den Erfahrungen mit den Folgen nationalistischen Denkens im Ersten Weltkrieg trat der Völkerbund für eine Schulbuchrevision auf internationaler Ebene ein. Der Beitrag von Schulbüchern zum Entstehen von Feindbildern war überdeutlich geworden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die UNESCO diese Arbeit fort. Der Braunschweiger Historiker und spätere Vorsitzende der Deutschen UNESCO-Kommission, Georg Eckert, gab neue Anstöße zur Wiederaufnahme der Schulbuchrevision. Er setzte sich für eine internationale Verständigung durch Schulbucharbeit und Geschichtsunterricht ein. Bis zu seinem Tod 1974 organisierte er zu diesem Zweck bi- und multinationale Schulbuchgespräche vor allem mit Deutschlands Nachbarn und früheren Kriegsgegnern. Das Georg-Eckert-Institut entstand 1975 auf der Basis eines vom Niedersächsischen Landtag verabschiedeten Gesetzes. 

Meilensteine auf einem langen Weg waren die „Deutsch-französische Vereinbarung über strittige Fragen europäischer Geschichte“ von 1951 (Deutsch-Französische Schulbuchkommission), die bis heute kontrovers diskutierten „Empfehlungen für Schulbücher der Geschichte und Geographie in der Bundesrepublik Deutschland und in der Volksrepublik Polen“ aus dem Jahre 1975 (Deutsch-Polnische Schulbuchkommission) und die „Deutsch-israelischen Schulbuchempfehlungen“ von 1985 (Schulbuchprojekt mit Israel und Palästina).

1985 erhielt das Georg-Eckert-Institut für seine Arbeit den UNESCO Prize for Peace Education. 

Mit der Wiedervereinigung eröffnete das Jahr 1990 die Chance, alle Bundesländer des wiedervereinigten Deutschlands bei der Trägerschaft der Instituts einzubeziehen. Dieser Einladung folgten mit Ausnahme Mecklenburg-Vorpommerns, Baden-Württembergs und Bayerns alle Bundesländer.

Die Niedersächsische Landesregierung beauftragte auf Vorschlag des Kuratoriums im Jahre 2004 die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen mit der Evaluierung des Instituts. Die Kommission stellte die überregionale Bedeutung der Arbeit des Instituts, die im gesamtstaatlichen wissenschaftlichen Interesse liege, fest und schlug daher eine institutionale Mitfinanzierung des Bundes unter Beibehaltung der Länderverantwortung etwa in der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) vor.

Das Georg-Eckert-Institut ist seit 2011 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es wird seit 2021 unter dem Namen „Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut“ weitergeführt.

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