Bilaterales Geschichtsschulbuch „Europa – Unsere Geschichte“ nun auch in Polen gewürdigt
Die Polnische Akademie der Gelehrsamkeit (Polska Akademia Umiejętności – PAU) zeichnete das erste gemeinsame Deutsch-Polnische Schulbuch „Europa – Unsere Geschichte / Europa. Nasza historia“ aus. In Deutschland wurde das bilaterale Unterrichtswerk im Jahr 2021 als „Schulbuch des Jahres“ gekürt. Die Festveranstaltung fand am 15. Juni 2024 um 11.30 Uhr im Großen Saal der Polnischen Akademie der Gelehrsamkeit, ul. Sławkowska 17 in Krakau statt und war für interessierte Öffentlichkeit und Medien zugänglich.
Die vierbändige Lehrwerkreihe für junge Deutsche und Polen behandelt die europäische und Globalgeschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigt die Verflechtungen der europäischen Gesellschaften untereinander. Sie entstand unter der Schirmherrschaft der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission in enger Zusammenarbeit zwischen Expertinnen und Experten sowie Verlagen aus Deutschland und Polen und wurde vom Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung (heute Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut) in Braunschweig und dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften koordiniert.
Das von den Verlagen Eduversum und WSiP publizierte Lehrwerk ist für den regulären Einsatz im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I in Deutschland und der Klassen 5 bis 8 der polnischen Grundschule bestimmt. Die entscheidende Neuerung dieses transnational angelegten Geschichtsbuchs besteht darin, dass Schülerinnen und Schüler den Lehrstoff nicht nur durch das Prisma ihrer eigenen Nationalgeschichte kennenlernen. Das eröffnet ihnen die Möglichkeit, die Erfahrungen des anderen ernst zu nehmen und sich auf Augenhöhe zu begegnen.
„Die Auszeichnung der Polnischen Akademie für Gelehrsamkeit freut mich sehr. Der Preis ist eine Anerkennung für dieses wichtige Projekt des deutsch-polnischen Wissenschaftsdialogs. Er ist zugleich Wertschätzung für die Arbeit unseres Instituts, das als eine der beiden koordinierenden Einrichtungen auf dem langen Weg von der Konzeption bis hin zur Fertigstellung einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des vierbändigen Werks für junge Deutsche und Polen geleistet hat“, sagt Prof. Dr. Eckhardt Fuchs, Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut, und ergänzt: „Ich bin überzeugt, dass der Preis der Polnischen Akademie der Gelehrsamkeit der weiteren Verbreitung unseres gemeinsamen Schulbuchs förderlich sein wird. Das Schulbuch ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung des deutsch-polnischen Zusammenhalts in und für Europa“.
Die Akademie ging aus der 1815 gegründeten Krakauer Wissenschaftlichen Gesellschaft hervor und wurde 1918 die zentrale polnische Wissenschaftsinstitution. 1952 musste sie ihre Tätigkeit aus politischen Gründen einstellen und ihr Vermögen wurde beschlagnahmt. 1989 wurde die Akademie restituiert und nahm die wissenschaftliche Tätigkeit wieder auf. Die Polnische Akademie der Gelehrsamkeit verzeichnet derzeit rund 300 polnische und etwa 200 ausländische Mitglieder und unterhält Zweigstellen u. a. in Rom, Paris und New York.
Die Gemeinsame Deutsch-Polnische Schulbuchkommission wird auf deutscher Seite koordiniert vom Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut. Die Arbeit der Schulbuchkommission wird gefördert durch das Auswärtige Amt.
Weitere Informationen unter:
https://schulbuchkommission.eu/europa-unsere-geschichte-nun-auch-in-polen-gewuerdigt/
https://europa-unsere-geschichte.org/
https://pau.krakow.pl
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