Pressemitteilung

History Education and Reconciliation - comparative perspectives on East Asia

Verena Radkau

Konferenz im Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung

History Education and Reconciliation – comparative perspectives on East Asia

(Historische Bildung und Versöhnung – vergleichende Perspektiven auf Ostasien)

vom 13. - 15. Oktober 2008
im GEI, Celler Str. 3 (Eingang Freisestraße), 38114 Braunschweig

Japanische Schulgeschichtsbücher sind häufig in die Kritik geraten, weil sie die japanische Aggression, die Ostasien in den Zweien Weltkrieg führte, herunterspielen und japanische Kriegsverbrechen nicht beim Namen nennen würden. Auch die Verehrung der „Heldentoten“ der japanischen Armee stieß nicht nur in den Nachbarländern Korea und China, die von japanischen Truppen besetzt waren, auf Unverständnis. Die bisherigen Versuchen von Historikern, Erziehungswissenschaftlern und Politikern, die Gräben zu überwinden und zu einem gemeinsamen Verständnis einer getrennten Vergangenheit zu gelangen (so einer der Vortragstitel), haben bisher nur zu punktueller Zusammenarbeit, aber noch nicht zu einem weitgehend anerkannten Ergebnis geführt.

„Vergangenheitsbewältigung“ in Deutschland und Europa, insbesondere auch die Arbeit des Georg-Eckert-Instituts, sind in der ostasiatischen Schulbuchdebatte oft als vorbildlich zitiert worden; dabei wird vor allem auf deutsch-polnischen oder deutsch-französischen Schulbuchempfehlungen Bezug genommen. Können diese aber wirklich als Modell auch für Ostasien dienen? 

Vor dem Hintergrund aktueller Debatten über Geschichtsschulbücher und Erinnerungskulturen und –politiken treffen Wissenschaftler aus China, Korea und Japan mit deutschen Kollegen im Georg-Eckert-Institut zusammen, um auszuloten, welche Rolle der schulischen und außerschulischen Beschäftigung mit Geschichte in der Verarbeitung konflikthafter Vergangenheiten für die zukünftigen gegenseitigen Beziehungen zukommt. Sie berichten über gemeinsam geschriebene Geschichtsbücher (das Beispiel des deutsch-französischen Geschichtsbuches vor Augen) und Historikerkommissionen, aber auch über anhaltenden Dissenz über die Frage von Schuld und Verantwortung für Kriegsverbrechen, auf welcher Seite sie auch geschehen sind.

Die Northeast Asian History Foundation mit Sitz in Seoul, die in Korea nach neuen, die nord-ostasiatische Region umgreifenden bildungspolitischen Ansätzen sucht, hat sich an das Georg-Eckert-Institut gewandt, kooperativ in der Tradition des Instituts mit der Konferenz ein in dieser Form einmaliges Forum für eine vergleichende Vergangenheitsanalyse der drei ostasiatischen Ländern untereinander und im Austausch mit europäischen Erfahrungen anzubieten.

Journalisten werden auf der Konferenz interessante Gesprächspartner finden.

Das Programm können Sie unter www.gei.de einsehen.

Ansprechpartnerin im GEI ist Verena Radkau, Tel.: 0531/590 99 54, Mail: radkau@gei.de

10. Oktober 2008


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