Generative KI als Bildungsmedium. Eine Interviewstudie zum Einsatz von schulKI im Unterricht
Im Projekt untersuchen wir die übergeordnete Forschungsfrage, wie Lehrkräfte generative Künstliche Intelligenz (KI) in ihrem Unterricht einsetzen und welche Folgen dies für sie selbst, ihre Schüler*innen und ihren Unterricht hat. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Unterricht in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern (d.h. Geschichte, Geografie, Sozialkunde/Politik, Werteerziehung und Religion). Wir gehen davon aus, dass der Einsatz von generativer KI vermutlich zu Transformationen von Unterricht führt oder zumindest das gewöhnliche Unterrichtsgefüge in Frage stellt. Bei der Interviewstudie handelt sich um Begleitforschung zum Projekt „KI im Klassenzimmer mit schulKI“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Darin wurde 71 Schulen in ganz Deutschland innerhalb eines Pilotversuchs kostenfrei und datenschutzkonform Zugang zu ChatGPT und anderen generativen KI-Systemen über die Plattform schulKI (Juni bis September 2023) gewährt.
Ziele
In einer kulturwissenschaftlich-fachdidaktischen Perspektive werden …
- … Kontinuität und Wandel von Unterricht im Zuge der Nutzung von generativer KI bezüglich der Rolle von Lehrkräften, der Gestaltung von Unterricht sowie darin stattfindende Abläufe und Reflexion über KI untersucht.
- … Chancen und Herausforderungen bei der Integration von KI im Unterricht erforscht.
- … im Sinne eines Transfers Möglichkeiten, Anregungen und Best Practice-Beispiele für die Unterrichtspraxis herausgearbeitet.
Vorgehensweise
Auf der theoretischen Grundlage des Medienkonstellationsmodells wurde ein Fragebogen entwickelt, der für leitfadengestützte Online-Interviews mit den Lehrkräften (N = 25-30, Dauer ca. 60min) von Dezember 2023 bis Frühjahr 2024 genutzt wird. Die Interviews fokussieren auf Wissen/Praktiken und Subjektpositionen im Unterricht mit generativer KI. Die Interviews werden anschließend transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. Lernaufgaben und Chatprotokolle aus dem Unterricht können mit den Interview-Ergebnissen trianguliert werden.
Ergebnisse
Erwartet werden explorative Einsichten dazu, wie generative KI im Unterricht eingesetzt wird und welche Veränderungen mit dessen Einsatz für Lehrkräfte, Schüler*innen und Unterricht einhergehen. Weiterhin werden Hinweise auf Potenziale und Herausforderungen von KI im Unterricht durch die Studie identifiziert und in Wissenschaft und Öffentlichkeit zurückgespiegelt.
Vorträge
„Medienkonstellationsanalyse und generative KI in der Schule“,
Vortrag von Andreas Weich im Rahmen eines Workshops zu Fragen von KI und Didaktik in fachspezifischen Bildungskontexten an der Universität Gießen, auf Einladung von Prof. Dr. Katrin Lehnen und der Sektion „Medien und Didaktik“ am Center for Diversity, Media and Law„‚Sie müssen richtig prompten können'. Praktiken und Subjektpositionen in Medienkonstellationen im Kontext generativer KI in der Schule“,
Vortrag von Andreas Weich an der Universität Wuppertal, auf Einladung von Jun.-Prof. Dr. Matthias Herrle„Ambivalenzen generativer KI in Schule und Unterricht. Erste Befunde aus dem Projekt ‚GeKIB – Generative KI als Bildungsmedium' in Kooperation mit der DKJS“,
Vortrag von Marcel Mierwald und Andreas Weich auf der vom Forum Bildung Digitalisierung und der KMK organisierten Fachtagung „Dimension Digitalisierung – Schüler:innen in der Transformation stärken“„Zwischen Algorithmen und Eigensinn. Explorative Einblicke in das historische Lernen mit ChatGPT“,
Vortrag von Marcel Mierwald auf der Tagung „Datenkulturen, Data Literacy und historisches Lernen: Tagung der Konferenz für Geschichtsdidaktik und des Arbeitsbereiches Didaktik der Geschichte der FU Berlin mit NFDI4Memor“