Innovative History Education For All
Das europäische Konsortialprojekt zielte darauf, mit hochwertigen digitalen Ressourcen Geschichtslehrinnen und Geschichtslehrern in ganz Europa Impulse für einen multiperspektivischen Unterricht zu geben. Die Projektgruppe, bestand aus dem Hauptantragsteller EUROCLIO (Niederlande), dem Webentwickler Webtic (Niederlande), der Mount School York (Großbritannien) und dem Instytut Badan Edukacyjnych (IBE, Polen) und dem Leibniz-Institut für Bildungsmedien, erarbeitete Online Tools, Quellensammlungen und Module für das historische Lernen, die auf der Lernplattform Historiana der europäischen Geschichtslehrercommunity bereitgestellt werden.
Vorgehensweise
Vorbereitet wurde die Weiterentwicklung von Historiana durch eine Anforderungsanalyse, die das Instytut Badan Edukacyjnych (IBE) durchführte. Die Mount School York erarbeitete und testete beispielhafte Lernmodule, die zeigen, wie man mit den digitalen Tools unterrichten kann. Zudem wurden multiperspektivische Quellensammlungen zu thematischen Schwerpunkten zusammengestellt und online zugänglich gemacht.
Das Leibniz-Institut für Bildungsmedien verfasste im Rahmen dieses Projektes einen Bericht über die curricularen und bildungspolitischen Vorgaben zum digitalen Lernen. Dazu wurden politische Positionspapiere, Geschichts- und entsprechende Rahmenlehrpläne ausgewählter europäischer Länder sowie die politischen Richtlinien der Europäischen Union recherchiert, analysiert und bewertet. Der Bericht enthält Empfehlungen für die Förderung des digitalen Lernens im Geschichtsunterricht, die die Projektpartner gemeinsam erarbeitet haben.
Ergebnisse
Die Analyse der bildungspolitischen und curricularen Vorgaben zum digitalen Lernen arbeitete mehrere Spannungsfelder heraus: 1) Während die EU die Rolle eines Innovationstreibers einnimmt, ohne jedoch über bildungspolitische Kompetenzen zu verfügen, weisen die Strategien zum digitalen Lernen ausgewählter europäischer Staaten große Differenzen in Hinblick auf Umsetzung, Reichweite und Wirksamkeit auf. 2) Es besteht eine Lücke zwischen der Vision eines innovativen digitalen Lernens, wie sie insbesondere in den bildungspolitischen Vorgaben der EU formuliert werden, und den tatsächlichen digitalen Praktiken, die in der Regel als konventionell beschrieben werden. 3) Digitale Kompetenzen werden meist fächerübergreifend definiert, allerdings gibt es in den Geschichtscurricula kaum Vorschläge oder Anregungen, wie diese mit fachlichen Kompetenzen integriert werden könnten.
Publikationen
- Tribukait, Maren. "Digital learning in European history education: Political visions, the logics of schools and teaching practices". History Education Research Journal 2020 (17) 1, 5–22. DOI https://doi.org/10.18546/HERJ.17.1.02.
- Tribukait, Maren et al. Digital Learning in European Education Policies and History Curricula. Eckert. Dossiers 13 (2017) [open access]. https://repository.gei.de/handle/11428/232