Umweltwandel, Frieden und Bildung

Das erfolgreich abgeschlossene Habilitationsprojekt untersuchte den Zusammenhang zwischen Umweltproblemen, Friedens- bzw. Aussöhnungsprozessen und Bildungsmedien. Forschungsleitend war dabei der Ansatz des environmental peacemaking (teilweise auch als environmental peacebuilding bezeichnet). Dieser besagt, dass gemeinsame Umweltprobleme Kooperation zwischen rivalisierenden gesellschaftlichen Gruppen oder Staaten anstoßen können. Diese umweltbezogene Kooperation wiederum kann Prozesse der Vertrauensbildung und der Aussöhnung vorantreiben. Solche Prozesse sind jedoch in der Praxis sehr voraussetzungsvoll und können nur unter spezifischen Bedingungen stattfinden. Neben beispielsweise der Intensität des Konflikts, der Rolle externer Akteure oder der Existenz robuster Institutionen und Finanzierungsschemata spielen Bildungsmedien hier eine wichtige Rolle. Sie können Aufmerksamkeit für ökologische Probleme und die Sichtweise der jeweils anderen Partei schaffen, aber auch Feindbilder und konfrontative Logiken reproduzieren.

Das Projekt war an der Schnittstelle von Friedens- und Konfliktforschung, Internationalen Beziehungen, politischer Geographie und Bildungsforschung angesiedelt und basierte auf drei Säulen:

Erstens wurde untersucht, ob und wie gemeinsame Umweltprobleme als Anlass für Kooperations- und Aussöhnungsprozessen in deutschen und internationalen Schulbüchern dargestellt werden.

Zweitens wurde im Rahmen eines 13-monatigen, von der DFG finanzierten Forschungsaufenthaltes an der Universität Melbourne das Teilprojekt Frieden durch Umweltkooperation? durchgeführt, dass anhand verschiedener Fallstudien untersuchte, inwieweit und unter welchen Bedingungen gemeinsame Umweltprobleme zur Aussöhnung zwischen rivalisierenden Staaten beitragen.

Drittens wurde im Rahmen eines weiteren Gastaufenthaltes an der Hebräischen Universität Jerusalem erforscht, mit welchen Hindernissen und Problemen Bildungspraktiker*innen konfrontiert sind, die sich im Bereich des environmental peacemaking engagieren. Dabei lag der Fokus auf den Wahrnehmungen, Erfahrungen und daraus resultierenden Strategien der BildungspraktikerInnen.

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