40 Jahre Schulbuchforschung
Seit 1975 existiert das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) als eigenständiges Forschungsinstitut. Sein vom Niedersächsischen Landtag formulierter Auftrag besteht insbesondere darin, anwendungsbezogene, internationale und multidisziplinäre Schulbuch- und Bildungsmedienforschung durchzuführen und in Schulbuchangelegenheiten als Berater und Mediator tätig zu werden. Die vielen Forschungsleistungen, eine weltweit einzigartige Forschungsbibliothek für Schulbücher mit inzwischen rund 180.000 Schulbüchern aus 174 Ländern oder die zahlreichen Forschungsinfrastrukturen haben das Institut zu einem internationalen Kompetenzzentrum gemacht. Bis heute leitet und koordiniert das Institut bilaterale Schulbuchkommissionen und Akteure wie die UNESCO, die OSZE oder der Europarat suchen die Expertise und Unterstützung des GEI, dem 1985 in Würdigung seiner Leistungen der UNESCO Prize for Peace Education verliehen wurde.
„Fragen wie die nach der Rolle des Schulbuches bei der Lösung gesellschaftlicher Konflikte, nach der Qualität und der Zukunft von Schulbüchern beschäftigen das Institut seit seiner Gründung“, betont Prof. Dr. Eckhardt Fuchs, Direktor des Leibniz-Instituts für internationale Schulbuchforschung. „Unsere Studien zur Nutzung digitaler Bildungsmedien oder Themen wie Integration und gesellschaftliche Vielfalt in Schulbüchern unterstreichen die Relevanz und Aktualität unserer Forschungsleistungen für Politik und Gesellschaft.“
Die Geschichte der Forschungseinrichtung begann bereits in den 1950er Jahren: Nach den Erfahrungen mit den Folgen nationalistischen Denkens im Ersten Weltkrieg trat der Völkerbund für eine Schulbuchrevision auf internationaler Ebene ein. Der Beitrag von Schulbüchern zum Entstehen von Feindbildern war überdeutlich geworden. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die UNESCO diese Arbeit fort. Der Braunschweiger Historiker und spätere Vorsitzende der Deutschen UNESCO-Kommission, Georg Eckert, gab neue Anstöße zur Wiederaufnahme der Schulbuchrevision und gründete 1951 das „Internationale Institut für Schulbuchverbesserung“ in Braunschweig, später umbenannt in „Internationales Schulbuchinstitut“. Bis zu seinem Tod 1974 organisierte er eine Vielzahl von bi- und multinationalen Schulbuchgesprächen mit Deutschlands Nachbarn und früheren Kriegsgegnern.
„Die Entwicklung des Instituts ist in den vergangenen Jahren eine Erfolgsgeschichte gewesen. Als Institut der Leibniz-Gemeinschaft leistet es exzellente Forschung, stellt innovative Infrastrukturen bereit und transferiert die Forschungsergebnisse in die Gesellschaft“, sagt Gabriele Heinen-Kljajić, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur.
Grußworte Prof. Dr. Eckhardt Fuchs.
Grußworte Friedrich Hesse.
Grußworte Walter Hirche.