2022_Forschungspreis
Pressemitteilung

Ausgezeichnete Bildungsmedienforschung

Das Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI) verleiht am 02. Dezember 2022 zum siebten Mal den Georg-Eckert-Forschungspreis und zum fünften Mal den Georg-Eckert-Nachwuchspreis in Braunschweig. Alle zwei Jahre werden die Preise an wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der internationalen Bildungsmedienforschung vergeben. Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, überreicht den von der Westermann Gruppe gestifteten Preis, welcher mit 5.000 Euro dotiert ist. Den Georg-Eckert-Nachwuchspreis prämiert das GEI mit 1.000 Euro. Die Eröffnungsrede zur feierlichen Verleihung im Altstadtrathaus Braunschweigs hält der Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum.

Dieses Jahr wird Dr. Tina van der Vlies für ihre Dissertation „Echoing Events.The Perpetuation of National Narratives in English and Dutch History Textbooks, 1920-2010 “ mit dem Georg-Eckert-Forschungspreis ausgezeichnet. In der 2019 an der Erasmus-Universität Rotterdam eingereichten Doktorarbeit untersucht die Preisträgerin 225 englische und niederländische Geschichtsbücher im Zeitraum von 1920 bis 2010. Dabei zeigt sie überzeugend, dass nationale Narrative durch wiederkehrende Interpretationsweisen und Vergleichsmuster in Geschichtsbüchern fortgeschrieben werden.

Julian Broll erhält den Georg-Eckert-Nachwuchspreis für seine Masterarbeit „Unser neues Fach- Konstruktion von gesellschaftswissenschaftlichen Integrationsfächern – eine theoretische Annäherung und empirische Beobachtungen am Beispiel von Schulbüchern für ‚Gesellschaftslehre‘ in Niedersachsen”. In ihr befasst er sich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen dieser neuen Fächer und greift damit einen hoch aktuellen bildungspolitischen Diskurs in Deutschland auf.

„Dank des Leibniz-Instituts für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Instituts ist Niedersachsen in der Lage, universitäre Lehre, Bildungsforschung und schulische Realität immer enger miteinander zu verknüpfen und aktuelle Erkenntnisse in die Weiterentwicklung von Curricula einfließen zu lassen“, so Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Falko Mohrs. „Die vergleichende Schulbuchforschung setzt wichtige Impulse für die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Ihre Erkenntnisse sind für die politische Bildung und die Weiterentwicklung von Bildungsmedien unverzichtbar. Schulbücher sind für nachkommende Generationen Leitmedien. Der Georg-Eckert-Forschungspreis verleiht dieser Forschung Sichtbarkeit.“

 „Die Bedeutung von Braunschweig als Forschungsregion ist international bekannt. Vor allem im Bereich der Bildungsmedien hat Braunschweig mit dem GEI eine hohe Relevanz. Das zeigt auch die Vergabe des Georg-Eckert-Forschungspreises mit seinen internationalen Einreichungen,“ betont Eckhardt Fuchs, Direktor des GEI. „Die Preise machen deutlich, dass die Region neben Technik- und Naturwissenschaften auch hervorragende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Geistes- und Kulturwissenschaften bietet.“

„Der Georg-Eckert-Forschungspreis belohnt herausragende Ansätze der Bildungsmedienforschung. Von den dabei gewonnenen Erkenntnissen profitieren Bildungsmedienanbieter wie Westermann, denn die Forschung liefert wertvolle Impulse für die Entwicklung und Verbesserung von Lehr- und Lernmitteln. Im Rahmen unserer langjährigen konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Georg-Eckert-Institut unterstützt die Westermann Gruppe die Auszeichnung daher seit vielen Jahren sehr gern,“ sagt Andrea Watermeyer, Verlagsleiterin des Westermann Bildungsmedien Verlags in der Westermann Gruppe.

Über die Ausgezeichneten

Dr. Tina van der Vlies
hält seit 2021 eine Assistenzprofessur an der Erasmus School of History, Culture and Communication der Erasmus University Rotterdam. Auf ihren 2008 erlangten Bachelor History in Rotterdam folgten die zwei Masterstudiengänge Master History of Society und Master Education. Für ihre Forschungsarbeit nutzte Dr. Tina van der Vlies einige Forschungsaufenthalte, bei denen sie unter anderem auch das GEI besuchte. Dr. van der Vlies wurde für ihre Forschungsarbeit bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter fallen auch zwei Auszeichnungen für ihre Dissertation.

Julian Broll, seit 2021 Lehrkraft an der Wilhelm-Kaisen-Oberschule in Bremen, schloss 2021 seinen Master of Education mit dem Fokus auf die Fächer Deutsch und Geschichte an der Georg-August-Universität in Göttingen ab. Während des vorhergegangenen Bachelorstudiums an der Georg-August-Universität erlangte er Zusatzqualifikationen in Interkulturalität und Mehrsprachigkeit und befasste sich mit dem Schulfach Glück. Julian Broll wurde während seiner Studienzeit von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) durch das Stipendium für Lehramtsstudierende „Studienkolleg“ gefördert.


Über das Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut

Das GEI betreibt anwendungsorientierte, kulturwissenschaftlich-historisch ausgerichtete Forschung zu Produktion, Inhalten und Aneignung von schulischen Bildungsmedien in ihren soziokulturellen, politischen, ökonomischen und historischen Kontexten. Außerdem stellt das Institut einzigartige Forschungsinfrastrukturen forschungsbasiert, digital und vor Ort bereit. Im Zentrum steht die weltweit umfangreichste internationale Schulbuchsammlung der Fächer Geschichte, Sozialkunde/Politik, Geografie und Werteerziehung/Religion in der Forschungsbibliothek des GEI. Darüber hinaus entwickelt das Institut digitale, frei verfügbare Infrastrukturen für kultur-, geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung zu und mit schulischen Bildungsmedien. Das GEI erbringt Transferleistungen aus verschiedenen kritischen Forschungsperspektiven für die nationale und internationale Bildungspraxis und -theorie.

Weitere Informationen zum Georg-Eckert-Forschungspreis: https://www.gei.de/wissenstransfer/preise/georg-eckert-forschungspreis


Kontakt:
Catrin Schoneville
Wissenschaftskommunikation
Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut
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