Neuer Campus für die Bildungsmedienforschung in Niedersachsen
Mit der offiziellen Eröffnung des Georg-Eckert-Campus hat das Leibniz-Instituts für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI) sein umfassendes Bauprojekt nach mehr als zehn Jahren abgeschlossen. Am 29. September wird der neue Georg-Eckert-Campus in Braunschweig feierlich eingeweiht. Die denkmalgeschützte klassizistische Villa von Bülow sowie ein Bürogebäude wurden saniert und durch den Neubau einer Forschungsbibliothek miteinander verbunden.
In Anwesenheit von etwa 100 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft wird Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil den Georg-Eckert-Campus offiziell einweihen. "Niedersachsen ist ein bedeutender Wissenschaftsstandort. Einrichtungen wie das Leibniz-Institut für Bildungsmedien tragen zu dem hohen Niveau bei und haben national und international eine große Strahlkraft. Bildung und insbesondere die Bildungsmedienforschung wie sie am GEI betrieben wird, sind von großer gesellschaftspolitischer Relevanz. Mit dem neuen Campus schafft das Institut in Braunschweig einen physischen Raum zur Gestaltung des digitalen Wandels in Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft. Die attraktiven Forschungs- und Arbeitsbedingungen bieten dem Institut gute Perspektiven, dazu kann man allen Beteiligten nur herzlich gratulieren," so Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil.
Die Villa von Bülow wird als Ort der Begegnung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit besonders in der Region eine wichtige Funktion erfüllen. Die Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche von rund 310 Quadratmetern lädt ein zu einer multimedialen Reise in die Geschichte der Bildungsmedien und des Instituts. Mit einer Medienwand, vier interaktiven Medieninseln und einer Ausstellung zum Schulbuch können Besucher*innen die Forschungsarbeit des GEI kennen und verstehen lernen.
Der Bibliotheksneubau gliedert sich in ein transparentes Erdgeschoss, das Einblicke in den umfassenden Bücherbestand des Institutes und Durchblicke in den Park zulässt. Auf insgesamt rund 1600 Quadratmetern beherbergt die neue Forschungsbibliothek die weltweit umfangreichste internationale Schulbuchsammlung, die gegenwärtig rund 183.000 Print- und Online-Medien aus 180 Ländern umfasst und um die wissenschaftliche Sammlung mit derzeit etwa 80.000 Print- und Online-Medien ergänzt wird. Das Gebäude setzt neue Akzente, fügt sich aber gleichzeitig harmonisch in das Gesamtensemble ein. Mit dem Neubau für die Forschungsbibliothek sind ausreichend Arbeitsplätze für Nutzer*innen, aber auch der Zugriff auf die gesamten Schulbuchbestände geschaffen worden.
Die Anbindung der neuen Forschungsbibliothek an die Villa und das Margarete-Rothbarth-Gebäude wurde funktional und ansprechend gelöst. Mit dem Bürogebäude kommen rund 2.460 Quadratmeter Bürofläche mit Konferenzräumen und Büros für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des GEI hinzu.
„Anlass für die Baumaßnahme war die dringend notwendige Erweiterung, um die Forschungsbibliothek und unsere Forschungsarbeit zukunftsfähig zu machen. Seit Jahren reichten die räumlichen Kapazitäten nicht mehr aus, um den Bibliotheksbestand wissenschaftlich nutzbar zu machen, geschweige denn weiter auszubauen. Das neue Bürogebäude bietet optimale räumliche Bedingungen für die mehr als 120 Mitarbeiter*innen und ist nicht zuletzt auch für die Gewinnung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wichtig,“ betont Prof. Dr. Eckhardt Fuchs, Direktor des Instituts. „Mit dem neuen Georg-Eckert-Campus werden wichtige Weichen für die zukünftige Entwicklung des Georg-Eckert-Instituts gestellt. Der Campus ist ein Innovationstreiber für die Bildungsmedienforschung. Mit der Campus-Lösung wird die Erfolgsgeschichte des Instituts unter idealen räumlichen Bedingungen fortgeschrieben.“ Seit 01. Oktober 2015 leitet Prof. Dr. Eckhardt Fuchs das Institut.
Über das GEI
Das GEI wurde 1975 als rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet. Das Institut betreibt anwendungsbezogene und multidisziplinäre Bildungsmedienforschung mit kulturwissenschaftlich-historischem Schwerpunkt und internationaler Ausrichtung. Im Fokus stehen Forschungen zu Produktion, Inhalten und Aneignung von schulischen Bildungsmedien in ihren soziokulturellen, politischen, ökonomischen und historischen Kontexten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GEI erbringen zudem Transferleistungen aus kritischer Forschungsperspektive für die nationale und internationale Bildungspraxis, Bildungsmedienproduktion und Bildungspolitik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Beförderung internationaler Verständigung durch bi-nationale Schulbuchkommissionen, derzeit mit Polen, Israel und Tschechien. Das Leibniz-Institut für Bildungsmedien stellt einzigartige Forschungsinfrastrukturen forschungsbasiert, digital und vor Ort bereit. Im Zentrum steht die weltweit umfangreichste internationale Schulbuchsammlung in der Forschungsbibliothek.
Das GEI gehört seit 2011 der renommierten Leibniz-Gemeinschaft an. Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Als einzige außeruniversitäre geisteswissenschaftliche Einrichtung in der Forschungsregion Braunschweig erfährt es national wie international hohe Anerkennung, ist Gastgeber für zahlreiche Gastwissenschaftler*innen aus aller Welt und organisiert vielfältige internationale Veranstaltungen und Kongresse.
In Niedersachsen befinden sich fünf Leibniz-Institute. Diese verfügen über ein jährliches Gesamtbudget von 111,2 Mio. Euro (Stand 2020), wovon sie rund 21,2 Mio. Euro als Drittmittel einwerben. Die Institute haben insgesamt über 1.100 Beschäftigte, davon mehr als 400 Forschende inklusive etwa 100 Promovierende. Durch ihre enge Kooperation mit den Universitäten bilden Leibniz-Institute eine wichtige Stütze der regionalen Wissenschaftslandschaft.
Weitere Informationen unter: www.gei.de
Fotos des Georg-Eckert-Campus finden Sie unter: www.gei.de/wissenstransfer/wissenschaftskommunikation/pressefotos
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Catrin Schoneville
Referentin für Wissenschaftskommunikation
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