Wir trauern um die Opfer des polnischen Flugzeugabsturzes
In den Wäldern von Katyn, wo das Flugzeug der polnischen Delegation zerschellte, liegen die Gebeine von ca. 22 000 polnischen Offizieren, die vom sowjetischen Geheimdienst 1940 ermordet wurden. Die polnischen Vertreter wollte dieses Massakers zusammen mit russischen staatlichen Vertretern gedenken. Es stellt bis heute eine Belastung der polnisch-russischen Beziehungen dar. Die Tabuisierung bzw. Mythologisierung des damaligen Geschehens im Schulbuch war häufig Gegenstand von Analysen und von Gesprächen am Georg-Eckert-Institut. Die gegenwärtigen Fortschritte in der Bewältigung dieser Vergangenheit im polnisch-russischen Dialog werden nun von diesem überaus traurigen Ereignis an jenem symbolhaften Ort überschattet.
Neben zahlreichen führenden Politikern und der kompletten Armeespitze kamen bei dem Unglück auch namhafte Vertreter der historischen Zunft, darunter der Leiter des „Instituts für nationales Gedächtnis“, Janusz Kurtyka, sowie seine Kollegen Andrzej Przewoznik und Tomasz Merta, ums Leben.
Mit besonderer Trauer erfüllt uns der Tod von Vize-Außenminister Dr. Andrzej Kremer, der in seiner Zeit als Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg mehrfach Braunschweig und auch das GEI besucht hatte. Auf der während seines letzten Besuchs überreichten Visitenkarte vermerkte er noch eigenhändig seine Durchwahl – für den Fall, dass – wie er sagte – seine Unterstützung unserer Arbeit nützlich sein könnte.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Georg-Eckert-Instituts versichern seinen Angehörigen wie denen der andern Opfer ihr tief empfundenes Mitgefühl.