Dr. Dirk Sadowski
Seit Januar 2010 ist Dr. phil. Dirk Sadowski wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut. Er ist in der Abteilung Wissen im Umbruch sowie im Referat Transfer tätig und koordiniert die Arbeit der Deutsch-Israelischen Schulbuchkommission.
Dirk Sadowski studierte von 1988 bis 1997 Israelwissenschaften, Judaistik sowie neuere und neueste Geschichte an der Humboldt-Universität, der Freien Universität Berlin und der Hebräischen Universität Jerusalem. Von 1998 bis 2001 arbeitete er als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter im Israel-Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Herzliya. Von Mai 2001 bis Ende 2009 war Dirk Sadowski als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig beschäftigt. Im Juni 2008 promovierte er an der Universität Leipzig über ein bildungsgeschichtliches Thema aus der Epoche der Aufklärung.
Forschungsinteressen
Zu seinen Forschungsinteressen gehören die jüdische Aufklärung und die Haskala-Pädagogik sowie die jüdischen Lebens- und Wissenswelten in der Frühen Neuzeit, insbesondere der hebräische Buchdruck vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Geschichte und Gesellschaft Israels.
Projekte
- Deutsch-Israelische Schulbuchkommission
- Die Darstellung jüdischer Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern und Geschichtsmagazinen seit den 1970er Jahren
- Religiös begründete Vorurteile gegenüber Jüdinnen, Juden und dem Judentum im Schulbuch und im Unterricht
Ausgewählte Veröffentlichungen
- (Hg., daneben Mitautor, gemeinsam mit Alfons Kenkmann, Martin Liepach, Matthias Springborn u.a.): Darstellung der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern des Landes Nordrhein-Westfalen. Abschlussbericht Januar 2023.
- Neues Wissen, Lernmedien und pädagogische Motive im Werk eines frühmaskilischen hebräischen Druckers, in: Dorothea M. Salzer (Hg.): Jüdische religiöse Erziehung im Zeitalter der Emanzipation. Konzepte und Praxis, Berlin/Boston 2022, 123–149.
- (Didaktische) Perspektiven auf Israel, in: Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (Hg.): Judentum | Antisemitismus | Israel: Anregungen für den Unterricht in der Sekundarstufe I/II, Kronshagen 2022, 31–36.
- Hebräischer Buchdruck in Halle und Jeßnitz in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Die Proselyten-Drucker Moses ben Avraham Avinu und Israel bar Avraham, in: Grit Schorch u. Brigitte Klosterberg (Hg.): Mission ohne Konversion? Studien zu Arbeit und Umfeld des Institutum Judaicum et Muhammedicum in Halle, Halle 2019, 135–153.
- A Hybrid Space of Knowledge and Communication: Hebrew Printing in Jessnitz, 1718–1745, in: Simone Lässig u. Miriam Rürup (Hg.): Space and Spatiality in Modern German-Jewish History, New York/Oxford 2017, 215–230.
- Eine Krone für den Buchdruck. Hebräische Typografie und jüdisches Wissen in der Frühen Neuzeit, in: Arndt Engelhardt u.a. (Hg.): Ein Paradigma der Moderne. Jüdische Geschichte in Schlüsselbegriffen, Göttingen 2016, 239–262.
- (Hg., gemeinsam mit Mark Arenhövel u.a. – Deutsch-Israelische Schulbuchkommission), Deutsch-israelische Schulbuchempfehlungen, Göttingen 2015 (Eckert.Expertise, Bd. 5).
- (Hg., gemeinsam mit Martin Liepach), Jüdische Geschichte im Schulbuch. Eine Bestandsaufnahme anhand aktueller Lehrwerke, Göttingen 2014 (Eckert.Expertise, Bd. 3).
- Toleranz oder Disziplinierung? Der josephinische Staat und die Erziehung der galizischen Juden, in: Dietlind Hüchtker, Yvonne Kleinmann und Martina Thomsen (Hg.), Reden und Schweigen über religiöse Differenz. Tolerieren in epochenübergreifender Perspektive. Göttingen 2013, 59–88.
- Zur Arbeit der neuen deutsch-israelischen Schulbuchkommission, in: Zeitschrift für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften 4 (2013), 126–130.
- Art. „Ma’ase Toviya“, in: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hrsg. von Dan Diner, Bd. 4, Stuttgart 2013, 16–19.
- Art. „Orientalische Buchdruckerey“, in: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hrsg. von Dan Diner, Bd. 4, Stuttgart 2013, 441–444.
- The Jewish German schools in Galicia (1782–1806) – school reality and corporate resistance, in: Jewish Culture and History 13 (2012), 153–172.
- Art. „Freischule“, in: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hrsg. von Dan Diner, Bd. 2, Stuttgart 2012, 385–391.
- Art. „Ha-Me’assef“, in: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hrsg. von Dan Diner, Bd. 2, Stuttgart 2012, 532–534.
- An der Schwelle zur jüdischen Aufklärung. Hebräischer Buchdruck in Jeßnitz an der Mulde, 1719–1745, in: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Landeskunde 20 (2011), 173–196.
- Art. „Buchdruck“, in: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hrsg. von Dan Diner, Bd. 1, Stuttgart 2011, 435–441.
- Haskala und Lebenswelt. Herz Homberg und die jüdischen deutschen Schulen in Galizien 1782–1806 (Schriften des Simon-Dubnow-Instituts, Bd. 12), Göttingen 2010.
- Jupitermonde und „verschlossene Gärten“: Tuvija Cohens Enzyklopädie der Naturwissenschaften und der Medizin Ma’ase Tuvija (1707), in: Jahrbuch des Simon-Dubnow-Instituts 9 (2010), 247–277.
- „Gedruckt in der Heiligen Gemeinde Jeßnitz“ – Der Buchdrucker Israel bar Avraham und sein Werk, in: Jahrbuch des Simon-Dubnow-Instituts 7 (2008), 39–69.
- „Aus der Schule gehet schon der künftige Heuchler hervor“ – Herz Homberg zwischen Berlin und Lemberg und die Reform der jüdischen Erziehung im Geiste der Nützlichkeit (1782 – 1787), in: Trumah 16 (2006), 73–103.
- Maskilisches Bildungsideal und josephinische Erziehungspolitik – Herz Homberg und die jüdisch-deutschen Schulen in Galizien 1787–1800, in: Leipziger Beiträge für Jüdische Geschichte und Kultur 1 (2003), 143–166.
- (Hg.), Israel 2025 – Szenarien der zukünftigen Entwicklung. Ein Projekt des Israel-Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung, Herzliya 2001 (zugl. Hebr. u. Engl.).