Dr. Christine Ott
Dr. Christine Ott, geboren 1986 im unterfränkischen Ochsenfurt, studierte Deutsch und Geschichte für Lehramt für das Gymnasium und absolvierte gleichzeitig ein Magisterstudium der Neueren deutschen Literaturgeschichte, Deutschen Sprachwissenschaft und der Evangelischen Theologie und Religionspädagogik.
Schaut man sich ihren Lebenslauf an, so fällt eines auf: Christine Ott zeichnet sich aus durch ihre große Freude an Literatur und das Bemühen, dieses Interesse und den Spaß an (junger) Literatur und am Schreiben auch in anderen zu wecken. So leitet sie nebenberuflich den Stellwerck Verlag, der insbesondere Studierenden einen Ort zur Publikation bieten will, organisiert Poetry Slams, initiierte und leitete zahlreiche Kulturprojekte zur Literaturvermittlung und ist als Jurorin für Literaturwettbewerbe aktiv. Für ihre Dissertation 2017 wurde sie mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet.
Ihr Bestreben, die deutsche Sprache und Literatur für andere zugänglich zu machen, schlägt sich auch darin nieder, dass sie die Didaktik der deutschen Sprache als einen Arbeitsschwerpunkt gewählt hat. So ist die 2017 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zur Akademischen Rätin auf Zeit ernannte Preisträgerin auch Lehrbeauftragte im Fachbereich Deutschdidaktik/Deutsch als Zweitsprache an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Ein weiterer Interessenschwerpunkt von Christine Ott sind Fragen der Geschlechtergerechtigkeit. So initiierte sie die Veranstaltungsreihe „Frauen in der Wissenschaft“ für die Studienstiftung des deutschen Volkes und erarbeitete Expertisen für die länderübergreifende Arbeitsgruppe „Mehr Chancengleichheit durch geschlechtersensible Erziehung, Bildung und Ausbildung“ von GFMK und KMK. Auf diesem Interesse basiert auch ihre mit „summa cum laude“ bewertete Doktorarbeit zu sprachlich vermittelten Geschlechterkonzepten in Schulbüchern. Ihr Dissertationsthema wählte sie, um besser nachvollziehbar zu machen, auf welche Weise Sprache am Aufbau von Geschlechtervorstellungen mitwirkt. Dass sie diese Frage gerade an Schulbüchern untersuchte, lag nicht zuletzt an der gewagten Prognose einer anderen Studentin, Schulbücher würden in zehn Jahren (das wäre dann heute) konsequent geschlechtersensibel gestaltet sein.