MakingHistories
Das Projekt, zielt darauf ab, ein interdisziplinäres und dialogisches Verständnis der Wissensproduktion im Bereich der Erinnerungskultur und der historischen Bildung zu fördern, insbesondere im Kontext der zunehmenden Globalisierung.
Insgesamt 18 Institutionen aus Europa, Australien, Kanada, Korea, Israel und Lateinamerika sind am Projekt MakingHistories beteiligt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bedeutung, die Genderkategorien und die Herausforderungen der Globalisierung bei der Hervorbringung von ‚Geschichte‘ haben. Das Projektteam wird wissenschaftliche Aufsätze und Bücher sowie einen digitalen Weiterbildungskurs erstellen, um so eine dialogische Vision für das historische Lehren und Lernen zu entwickeln.
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Ziele
Das Hauptziel dieses Projekts ist es, ein internationales und interdisziplinäres Netzwerk von Institutionen zu schaffen, um die Rolle historischer Darstellungen in den heutigen demokratischen und reflektierten Gesellschaften zu erforschen und zu verbessern.
Das Projekt befasst sich mit den folgenden Themen:
Historische Meistererzählungen
Jedes Land hat seine Meistererzählungen, die dazu dienen, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer kulturellen Gemeinschaft zu verstehen. Das Projekt wird untersuchen, ob die nationalen Gründungsgeschichten verschiedener Länder miteinander verglichen werden können und ob es Gegenerzählungen gibt.
Repräsentationen der Kolonialisierung
Im Rahmen des Projekts wird untersucht, wie die neuzeitlichen Kolonialisierungsprozesse im Geschichtsunterricht, in den Medien und in den Kulturen verschiedener Länder dargestellt werden. Inwieweit unterscheiden sich die Darstellungen in Ländern, die ehemalige Kolonien sind, von denen in ehemaligen Kolonialmächten? Welche Bedeutung haben aktuelle Migrationsbewegungen für die Wahrnehmung und Hervorbringung dieser Geschichte? Welche Auswirkungen haben die Darstellungen der Kolonialisierung auf die nationale Identität, auf das Geschichtsverständnis und auf die Identitätsentwicklung der Schüler*innen?
Diktaturen im zwanzigsten Jahrhundert
Die Erfahrungen, die ein Land in der Vergangenheit mit Diktaturen gemacht hat, beeinflussen die Art und Weise, wie seine Bürger*innen die Geschichte diktatorischer Regime in anderen Ländern verstehen. Lassen sich die Erfahrungen von Ländern wie Italien und Deutschland, die faschistische beziehungsweise nationalsozialistische Diktaturen erlebt haben, mit lateinamerikanischen Diktaturen wie denen in Argentinien oder Chile oder mit den kommunistischen Regimen in Estland und Ostdeutschland vergleichen?
Aktuelle politische Konflikte um Geschichte
Geschichtsdarstellungen wirken sich nicht nur auf die Vergangenheit aus, sie haben auch Einfluss auf die Gegenwart und die Zukunft, insbesondere in Gesellschaften, die noch immer unter politischen Spaltungen leiden, die mit ihrer schwierigen Vergangenheit zusammenhängen. Wie sollten wir uns mit Israel oder Zypern befassen, also mit Ländern, die noch immer politische Konflikte durchleben und intern gespalten sind?
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Vorgehensweise
Die leitenden Forschungsfragen lauten:
- Wie kann Geschichtsunterricht in den pluralen und polarisierten Gesellschaften unserer Gegenwart mit der Vielfalt von Geschichten über die Vergangenheit umgehen?
- Wie kann dialogisches historisches Lehren und Lernen in formellen und informellen Kontexten gefördert werden?
- Wie können dialogische Formate eine neue Form des historischen Lehrens und Lernens hervorbringen?
- Wie können interdisziplinäre Zusammenarbeit und internationale Vergleiche zu diesem Ziel beitragen?
In folgenden Arbeitsgruppen wird gemeinsam an diesen leitenden Forschungsfragen gearbeitet:
Arbeitsgruppen
- Übergreifendes Projektmanagement
Koordination: M. Carretero and M. Asensio (Universidad Autónoma de Madrid). - Historical culture and historical thinking
Integrating innovative theories and practices into historical culture and history and heritage education
Koordination: B. Wagoner (Aalborg University) und B. Christophe (GEI). - Historical museums and re-enactments
Ways of making history for citizenship
Koordination: I. Momoitio (Fundación Museo de la Paz Gernika). - Troubled pasts
The representation of troubled pasts in present-day societies: can history “bite”?
Koordination: E. Pérez-Manjárrez (Universidad Nacional de Educación a Distancia) und C. Psaltis (Cyprus University). - Formal and informal teaching
Interaction among formal and informal history education practices
Koordination: K. Van Nieuwenhuyse (Katholieke Universiteit Leuven) und L. Loukaidis (Association for Historical Dialogue and Research). - Professional Development Course
Koordination: M. Rodríguez-Moneo (Universidad Autónoma de Madrid) und E. Pol (InterpretART). - Dissemination, communication and exploitation
Koordination: A. Bermúdez (Universidad de Deusto) und R. Spielhaus (GEI).
Projektpartner
Universidad Autónoma de Madrid – Aalborg University – Katholieke Universiteit Leuven – Universidad Nacional de Educación a Distancia – University of Cyprus – Sapienza University of Rome – Tallinn University – Leibniz-Institut für Bildunsmedien | Georg-Eckert-Institut – University of Deusto – Association for Historical Dialogue and Research – Museo de la Paz de Guernika – Kibbutzim College of Education – Interpretart – Vlaamse Vereniging voor Leraren Geschiedenis – University of Newcastle – Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales – The University of British Columbia – The Korean History Education Society
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Ergebnisse
Aus dem Projekt werden Fachartikel, Bücher und ein digitaler Fortbildungskurs hervorgehen, in denen eine dialogische Vision für den Geschichtsunterricht entwickelt wird. Die Ergebnisse werden außerdem auf internationalen Konferenzen vorgestellt.